25 Jahre Hospiz-Verein Gelsenkirchen: Ein Jubiläum voller Verbundenheit und Dankbarkeit

Von Michael Rohr

 

Obere Reihe von links nach rechts: Kirsten Büsch (Gründungsmitglied), Helga Dreiling (Gründungsmitglied), Pfarrer i. R. Henning Disselhoff (Gründungsmitglied und Vorsitzender), Frank Dreiling (Gündungsmitglied), Ulrich Schneider (Gründungsmitglied und Vorstand), Petra Behmenburg (Vorstand), Edeltraud Serafin (ehemalige Koordinatorin), Ina de Cruppe (leitende Koordinatorin)

Untere Reihe von links nach rechts: Pfarrer i. R. Klaus Bombosch (Gründungsmitglied), Christa Bogacki (Koordinatorin), Elisabeth Rudnick-Bloch (ehemalige Koordinatorin), Dr. Silja Kreitz (stellv. Vorsitzende)

 

Am 8. November feierte der Hospizverein Gelsenkirchen sein 25-jähriges Bestehen – ein Jubiläum, das nicht nur die Geschichte einer bedeutenden Institution würdigt, sondern auch die tiefe und wertvolle Verbindung zwischen dem Verein und unserem stationären Hospiz in besonderem Maße unterstreicht.

Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten war der Besuch von Rainer Simader, einem europaweit anerkannten Experten der Hospizarbeit und Leiter des Bildungswesens von Hospiz Österreich. Als langjähriger Freund reiste er aus Wien an, um mit seiner Expertise die Veranstaltung zu bereichern. Rainer Simader brachte inspirierende Einblicke in die Hospizarbeit mit und ging zusammen auf der Bühne mit Corinna Lee (Vorstandsmitglied) in ein tiefgründiges Dialoggespräch. Dabei beantwortete er Fragen aus dem von ihm und Prof. Claudia Bausewein, eine der führenden Palliativmedizinerinnen Deutschlands verfassten Buch, das eindrucksvoll beschreibt, was beim Sterben geschieht und wie wir Sterbende begleiten können. Mit diesem Buch, das der Hospiz-Verein am Abend auch an seine Gäste ausgab, wollen die beiden Mut machen: Mut, den Tod als Teil des Lebens anzunehmen, sodass es dadurch vielleicht gelingt, dass häufiger über ein Thema gesprochen wird und Menschen, die in einer herausfordernden Zeit oft sehr einsam sind, ein wenig mehr Nähe erleben.

Neben den Grußworten von Pfarrer Henning Disselhoff, Vorsitzender des Vereins, hob besonders das Gründungsmitglied Ulrich Schneider in bewegenden Worten die Bedeutung des Hospizvereins hervor. Dabei würdigte er die leise, aber entschlossene Führung und Haltung von Herrn Disselhoff, ebenfalls Gründungsmitglied und dessen Weitsicht wesentlich dazu beigetragen haben, dass der Hospizverein im Gelsenkirchener Hospiz- und Palliativnetzwerk heute eine so bedeutsame Rolle spielt.

Ein besonderes Augenmerk galt an diesem Tag den ehrenamtlichen Sterbebegleiter*innen, die das Herzstück der Hospizarbeit bilden. Wie Rainer Simader betonte, sind es diese Menschen, die „da sind“ – mit Engagement, Solidarität und tiefem Mitgefühl. In den letzten 25 Jahren wurden rund 170 zertifizierte Ehrenamtliche ausgebildet und viele von ihnen sind langjährig in unserem Hospiz tätig und bereichern auf diese Weise nicht nur die Begleitungen der Schwerstkranken, sondern auch unser Hospiz im Allgemeinen mit ihrer unverzichtbaren Arbeit.

Gefeiert wurde dieser bedeutsame Anlass in der Kaue Gelsenkirchen, begleitet von herzlichen Grußworten und einem lebendigen Austausch, der den Geist der Hospizbewegung widerspiegelte.

Ein Zitat aus dem Grundlagenwerk zur Geschichte der Hospizbewegung in Deutschland bringt es treffend auf den Punkt:

„Bürger, aber vor allem Bürgerinnen, haben in mutigem, nachdenklichem Engagement die Idee eines menschenwürdigen Sterbens in die Gesellschaft eingepflanzt, und die Saat dieser Idee ist inzwischen aufgegangen.“

Möge diese Vision weiterhin wachsen und gedeihen, getragen von all jenen, die sich für ein würdevolles Sterben einsetzen. Wir sind dankbar und stolz auf die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Hospizverein, dem palliativmedizinischen Konsiliardienst (PKD) und der Krebsberatungsstelle, die auch am Abend da waren. Gemeinsam bilden wir ein starkes Netzwerk, das es uns ermöglicht, Menschen in schwierigen Lebensphasen umfassend zu unterstützen und ihnen ein würdevolles Sterben zu ermöglichen.